Pressemeldung: Gute Neuigkeiten aus dem niedersächsischen Landtag zur Gemeinschaftsverpflegung. Die Ernährungsräte Niedersachsens unterstützt die Initiative der SPD und der Grünen im Landtag.
„Was wäre, wenn wir es schaffen, in unseren Schulmensen frisch zu kochen und dabei ganz nebenbei Ernährungsbildung zu betreiben?!“, so Karin Logemann (SPD) zu Beginn der Erste Beratung zum Antrag „Gemeinschaftsverpflegung in Kitas, Schulen, Senioreneinrichtungen und Kantinen stärken – DGE-Standards verbindlich umsetzen“, ein Antrag, den SPD und Grüne gemeinsam in den Landtag eingebracht haben. Es geht – so Karin Logemann weiter – um die „Big Four der Ernährung: Gesundheit. Umwelt. Soziales. Tierwohl“. Das hat sich die Landesregierung in ihre eigene „Ernährungsstrategie Niedersachsens“ hinein geschrieben. Die Umsetzung steht aus, denn angesichts der sich veränderten Gewohnheiten in unserer Gesellschaft, der Zunahme von Übergewicht, Adipositas und Diabetes 2 – insbesondere bei Kindern und Jugendlichen – und der aufgezeigten Folgekosten für die Gesellschaft und Wirtschaft besteht dringender Handlungsbedarf. Auch die Forderung von Christian Schröder: „Daher muss allen Menschen, unabhängig von ihren sozialen und ökonomischen Verhältnissen, der Zugang zu einer ausgewogenen, gesunden und schmackhaften Mahlzeit gewährleistet werden“ muss ernsthaft angegangen werden. Die Anzahl der Menschen, die von Ernährungsarmut betroffen sind, steigt weiter an. „Die Menschen verdienen eine Chance auf gesunde Ernährung, und das unabhängig vom eigenen Geldbeutel!“, so Christian Schröder weiter. „vor allem für die jüngsten und ältesten Menschen unter uns“.
So gilt es, wie der Antrag u.a. formuliert, Modellprojekte in Niedersachsen zu initiieren, bei denen Schulmensen zu Lernorten der Ernährungsbildung weiterentwickelt werden und zu prüfen, ob die Ernährungsangebote an Kitas und Schulen finanziell gefördert werden können – ein erster Schritt hin zur Forderung des Bürgerrats „Ernährung im Wandel“ für eine kostenfreie Kita- und Schulverpflegung
„Wir werden ganz sicher interministeriell zusammenarbeiten – und müssen“, so Christian Schröder (Grüne). Und das ist mehr als nötig, denn Ernährung ist ein Querschnittsthema. Ernährung geht alle Landesministerien an.
Darüber hinaus fehlen regionale Verarbeitungsstrukturen für regional produzierte Lebensmittel. Diese müssen nach Jahrzenten der Konzentration wieder aufgebaut werden. Die Minister für Wirtschaft und Regionale Entwicklung sind gefragt.
„Wir wollen loslegen, einfach mal machen“, so Karin Logemann am Ende ihrer Rede. Der Ernährungsrat Niedersachsen unterstützt die Initiative der SPD und der Grünen im Landtag. „Wir sind dabei. Vieles davon tun Ernährungsräte ganz praktisch bereits vor Ort, viele ehrenamtlich, vom Cuxland bis Göttingen, von Oldenburg bis Braunschweig“, so Peter Wogenstein, Sprecher des Ernährungsrats Niedersachsen.
Ansprechpartner für Rückfragen:
Peter Wogenstein, Sprecher des Ernährungsrats Niedersachsens
„Netzwerk Ernährungsräte Niedersachsen e.V.“
http://ernaehrungsrat-niedersachsen.de