Im letzten Newsletter des Ernährungsrates las ich einen Hinweis auf die Saatgut-Bibliothek, war von der Idee begeistert und habe auch gleich Saatgut ausgeliehen. Zu diesem Zeitpunkt war die Bibliothek noch ganz offensichtlich im Aufbau. Inzwischen gibt es deutlich mehr verschiedene Sorten Gemüse, Kräuter und Blumen und auch sehr gutes Informationsmaterial.
Die Idee der Saatgut-Bibliothek:
Du leihst dir Saatgut, säst es aus, pflegst die Pflanzen und erfreust dich an deren Wachstum, erntest und gewinnst neues Saatgut, was du zurückgibst. So bleibt die Sorte erhalten und weitere Menschen können mehr Saatgut bekommen. Das funktioniert nur mit samenfestem Saatgut, weil nur daraus immer wieder dieselbe Sorte vermehrt werden kann.
Ich habe mir Saatgut ausgeliehen und nach einem sehr netten Kontakt durfte ich auch Saatgut spenden: eine Buschbohnensorte, die ich seit gut 20 Jahren jedes Jahr aussäe und ernte und die sich gut an das eher raue Klima in einem der Göttinger Bergdörfer angepaßt hat. Dass mein Saatgut entgegengenommen wurde, empfinde ich als Ehre, denn das Tauschen, Verschenken, in diesem Fall Ausleihen von Saatgut hat viel mit Vertrauen zu tun.
Die Nehmenden müssen darauf vertrauen können, dass die Samen halten, was versprochen wurde, und die Gebenden wollen, dass die aus dem kostbaren Saatgut wachsenden Pflanzen bestmöglich versorgt werden, damit es neues gutes Saatgut gibt.
Menschen verschenken und tauschen Saatgut, seitdem sie Landwirtschaft betreiben. Durch natürliche Mutationen und gezielte Auslese sind so mehrere tausend Sorten entstanden, die unser Leben bereichern, weil sie das Überleben von Menschen und Tieren sichern, gut schmecken und schön aussehen.
Macht dabei mit!
Auch wenn ihr keinen eigenen Garten nutzen könnt: vieles wächst auch hervorragend auf dem Balkon oder in Gemeinschaftsgärten. Leiht aus, sät, pflegt, genießt, erntet, und gebt Saatgut zurück. Das tut uns allen gut!
Weiter Infos unter:
www.goesabi.de